Projekt Beschreibung
Kastration
Die Kastration des Hengstes ist mit Sicherheit die häufigste, beim Pferd durchgeführte Operation. Dennoch kann sie einen risikoreichen und unter Umständen komplikationsbehafteten Eingriff darstellen:
Nachblutungen, Netz- oder Darmvorfall, Wundheilungsstörungen bis zur Samenstrangfistel.
Aus diesem Grund wird bei uns an der Klinik größten Wert auf Sicherheit in der Wahl der Methode gelegt.
Die Hengste werden ausnahmslos in Vollnarkose in Rückenlage unter aseptischen Bedingungen kastriert.
Durch die Ligatur (Abbinden mittels selbstauflösendem Faden) des Samenstrangs und durch das zusätzliche Verschweißen der Gefäße kann das Risiko von Nachblutungen und postoperativen Darmvorfällen nahezu 100% verhindert werden und durch den Verschluss der Hautwunde eine primäre Wundheilung ermöglicht werden.
Kryptorichide Hengste (Klopfhengst)
Wir verwenden für die Kastration der kryptorchiden Hengste seit Jahrzehnten erfolgreich das knoventionell-chirurgische Verfahren. Die Operation erfolgt ebenso in Rückenlage, unter stumpfer Eröffnung des Leistenkanals wird der Hoden manuell aus der Bauchhöhle geborgen und entfernt. Diese Methode ist wenig traumatisierend, eignet sich auch für inguinale Hoden und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Da die meisten Hengste nur einseitig kryptorchid sind, ist die Entfernung des normal positionierten Hodens in einer Sitzung möglich. Unter besonderen Voraussetzungen oder auf speziellen Wunsch des Besitzers ist die Kastration des abdominalen Kryptorchiden auch mittels Laparoskopie möglich.
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Samenstrangfisteloperation
Samenstrangfisteln sind gelegentlich vorkommende Komplikationen nach Kastrationen. Liegt die Kastration mehr als 3 Wochen zurück, spricht man von einer Wundheilungsstörung. Wenn schon mehr als 6 Wochen vergangen sind und es ist nach immer zu keiner Heilung gekommen, bezeichnet man diesen unerwünschten Verlauf als „Samenstrangfistel“. Es kann aber auch vorkommen, dass es erst Monate und in Einzelfällen Jahre nach der Kastration zu einer Fistelbildung kommt.
Folgende Symptome kann man feststellen:
Sekretion von gelblich-eitriger Flüssigkeit
Störung des Allgemeinbefindens
Schwellung
Lahmheit
Fieber
Grundsätzlich ist zu sagen, dass diese Erkrankung auch sehr gefährliche Ausmaße annehmen kann, zumal eine räumliche Nähe zwischen der Eiterung und der Bauchhöhle besteht.
Die Operation erfolgt in Vollnarkose in Rückenlage, wobei die Fistel zur Gänze bis in den gesunden Bereich auspräpariert wird.